Die Flugschriften-Literatur zu Beginn des Spanischen Erbfolgekriegs: Inauguraldissertation (Classic Reprint) - Softcover

Excerpt from Die Flugschriften-Literatur zu Beginn des Spanischen Erbfolgekriegs: Inauguraldissertation

Verzicht, wie ihn Anna geleistet. Derselbe es ist nöthig, dies zu betonen hat aber nie die nöthige Gesetzeskraft erlangt. Wie wir sahen, musste jede Veränderung der Erbfolge die feierliche Bestätigung der Stände erhalten was ja. Die Partei des Kaisers selbst in ihren Streitschriften anerkennt und für sich ausnützt; Maria Theresias Verzicht jedoch ist nachgewiesenermaassen niemals den betreffenden Cortes vor gelegt worden. Der Herrscher that dies nur vor seinem Staatsrath den Rathsversammlungen seiner Beamten (hanke, französische Ge schichte, Bd. Ih, S. Die keine legislatorische Befugniss besassen. Am besten Spricht in dieser Sache König Philipp IV. In seinem Testa ment selbst. In dem letzteren wird die Ausschliessung Maria Theresias noch einmal verkündet und. Also erklärt: „und Solches thun wir aus königlicher Macht und Vollkommenheit vermöge deren wir aufheben alle Gesetze, Statuten Rechte und Verordnungen die besagte Aus schliessung hintertreiben können. Diese Worte zeigen deutlich, wie hier ein Akt souveräner Willkür vorliegt. Maria Theresia war nach wie vor, wenn auch nicht vor ihrem Gewissen, so doch nach dem Gesetz der Krone, die rechtmässige Erbin Castiliens sammt ihrer N achkommenschaft. Wie sich die anderen Staaten, nicht gebunden durch castilische Erbrechtsnormen, zu diesem Wirrwarr von Verzichten verhalten würden war jedenfalls nicht vorherzusehen zumal bei der eigenthümlichen Stellung von Aragonien. Während die Freiheit der castilischen Cortes in jener Erhebung castilischer Kommunen unter Karl V. In der gewaltigen Schlacht von Villalar ihr Ende gefunden, hatten die Sonderrechte der Aragonesen und Catalonen den Stürmen der Zeit getrotzt. Im Laufe der Jahrhunderte waren hier die Cortes in fortwährender Steigerung bis zum 16. Jahrhundert zu einer Stellung gelangt die dem Monarchen nicht viel mehr als den Titel seiner Würde übrig liess. Seit jener Zeit schon durfte der Fürst ohne ge leisteten Eid auf die Verfassung die Regierung nicht antreten, musste sich vielmehr bis dahin des Titels König und jeder Handlung als König sorgfältig enthalten. Der Wirkungskreis jener Ständever sammlung erstreckte sich ausser auf die Eidesleistung auch auf die königlichen Geldforderungen und das gemeinsame Zusammenwirken mit der Krone in der Gesetzgebung. Denn so sagt Blancas in seinem „mode de proceder So ist uns beständig das Recht bewahrt werden dass gemeinsame Gesetze nicht aufgehoben oder beantragt werden können, bevor das gesammte Volk einstimmig auf den Reichs tagen seine freie Stimme darüber abgegeben hat. Ferner besassen die Cortes die Befugniss (schäfer, Bd. III, S. „über alle Gegen stände von Wichtigkeit namentlich über Krieg und Frieden, befragt zu werden, bestimmten vorkommenden Falls auch die Tronfolge.

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