Beschreibung
Fadengehefteter kaschierter und typografisch gestalteter Ganzleineneinband mit Rücken- und Deckeltitel und farbigen Vorsätzen. Die Einbandränder bzw -ecken und die Schnitte leicht berieben, der Vorsatz am Innendeckel mit leichtem Kratzer, als ausgesondert gestempelter Bibliotheksstempel im Druckvermerk (s. Foto), ansonsten guter Erhaltungszustand. "Bei Ricarda Huch nehmen wir eine Lesart der Revolution 1848 zur Kenntnis, die auf solider Faktenbasis ruht, die aber dennoch ihre eigenen Akzente setzt. Ihr Buch ist eine hochinteressante Mischung aus Wertung und Darstellung, die freilich in einer Weise getrennt werden, wie es selten geworden ist. Und als ebenso erzählendes wie auch beschreibendes historiographisches Werk ist Alte und neue Götter, ist 1884 - wie das Buch in den späteren Ausgaben heißt - auch zu lesen: Ricarda Huch, Historikerin und Schriftstellerin" (Verlagstext). "Es war nicht meine Absicht, die Geschichte der revolutionären Bewegungen zu schreiben, die in der ersten Hälfte des neunzehnten Jahrhunderts stattfanden und mit den Ausbrüchen des Jahres 1848 endeten, sondern ich wollte ihren Zusammenhang mit der umfassenderen allmählichen Umwälzung beleuchten, die das wesentlich agrarische Deutschland in ein wesentlich industrielles verwandelte, was zugleich eine Verwandlung der Weltanschauung bedeutet. Ich beschränkte mich dabei nicht nur, insofern ich die Geschichte der übrigen europäischen Staaten soviel wie möglich außer Betracht ließ, sondern auch dadurch, daß ich hauptsächlich die Menschen zu begreifen und darzustellen suchte, die diese Umwälzung teils herbeiführten, teils ihr widerstrebten oder von ihr mitgerissen wurden. In der Geschichte, dem Werk der handelnden Menschen und göttlich-natürlicher Kräfte, die durch Menschen wirken, scheint mir der Mensch in seinem persönlichen Denken und Verhalten das Wichtigste und Interessanteste zu sein, das, was unvergänglich lebendig und Leben erzeugend bleibt, wenn die Verhältnisse, in denen er sich bewegte, gleichgültig oder unverständlich geworden sind." (Ricarda Huch, aus dem Vorwort) Ricarda Octavia Huch, Pseudonym: Richard Hugo, (* 18. Juli 1864 in Braunschweig; gestorben 17. November 1947 in Schönberg im Taunus) war eine deutsche Schriftstellerin, Philosophin und Historikerin, die als eine der ersten Frauen im deutschsprachigen Raum im Fach Geschichte promoviert wurde. Sie schrieb Romane und historische Werke, die durch einen konservativen und gleichzeitig unkonventionellen Stil geprägt sind. Ricarda Huchs literarisches Werk ist umfangreich und von thematischer wie stilistischer Breite. So begann sie mit Gedichten, schrieb dann Dramen und Romane und vor allem historische Werke, die zum Teil episodenhaft zwischen Geschichtswissenschaft und Literatur angesiedelt sind. Ihre Werke über die Romantik (1899/1902), über die Menschen im Dreißigjährigen Krieg und über Persönlichkeiten des Vormärz und der Deutschen Revolution 1848/1849 (Alte und neue Götter, 1930) bestechen durch ungemein lebendige Personenschilderungen, die keine Scheu vor persönlichen Wertungen haben. Ricarda Huch widmete sich seit den 1910er Jahren der italienischen, deutschen und russischen Geschichte. Ihre historischen Werke sind meist psychologisch-biographisch geprägt. Unter anderem verfasste sie Biographien über Michail Bakunin und Federico Confalonieri. Ihre monumentale Deutsche Geschichte entstand zwischen 1934 und 1947 und umfasst sowohl das Mittelalter als auch die Frühe Neuzeit. Huch nahm an den vielfältigen Reformbewegungen der Weimarer Republik Anteil und publizierte unter anderem in der Zeitschrift Die Neue Generation. (Wikipedia) In deutscher Sprache. 576 pages. Groß 8° (150 x 227mm).
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