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Verlag: Berlin, gedruckt bey J. C. F. Eisfeld, 1782. 8°. XV(1), 311 S. Marmorierter Kalblederband d. Zt. mit Rückenschild und floraler Rückenvergoldung. Aus der Bibliothek des Wiener Industriellen Franz Pollack von Parnau (1903-1981); mit seinem Exlibris im Innendeckel., 1981
Anbieter: Antiquariat Susanne Koppel, Hamburg, Deutschland
Erstausgabe
"Sehr seltene erste Ausgabe. ?Diese posthume Sammlung empfindsam-patriotischer Gedichte enthält eine Biographie des einfachen Musquetiers und Dichters, auf die alle folgenden Lebensbeschreibungen zurückgreifen. Erst 1999 hat Rainer Hillenbrand die Angaben von Leutnant Danowius gründlich überarbeitet. Philipp Ernst Raufseysen, 1743 in Danzig geboren, gründete schon als Schüler mit Freunden eine literarische Gesellschaft und verfasste eifrig Oden, Elegien, Idyllen, Sinnsprüche etc. Er schrieb sich am 8. September 1759 in Göttingen für das Studium der Theologie ein. Am 14. April 1767 wurde er in Greifswald immatrikuliert, wo er ein Jahr später sein Magisterexamen ablegte und diesen Beruf auch ausübte. Aber seine Trunksucht und die daraus resultierenden Schulden, die er nicht bezahlen konnte, trieben ihn aus der Stadt. Er ging unter die Soldaten und tat Dienst im Kleistschen Regiment Freidragoner. Auf Grund seiner Kenntnisse machte ihn General Ewald Georg von Kleist zum Privatsekretär. Nach dessen Tod ließ er sich am 12. April 1769 für das Regiment des Prinzen Ferdinand anwerben. Bald wurden die literarisch interessierten Kreise in Potsdam und Berlin auf ihn aufmerksam, zu denen der Goethe-Freund Knebel, Ramler, Großmann und Blum gehörten. "Seine vorzüglichen Talente erwarben ihm bald die Liebe seiner Vorgesetzten; aber nur gar zu oft schwächte er ihre Zuneigung durch sein eingewurzeltes, dem Militair-Stande so sehr entgegen gesetztes, Laster. Der Gröste seiner Gönner war der Hr. Hauptmann von Thadden; dieser würdige Freund und Kenner der Musen unterstützte ihn .; die Welt hat dieser Unterstützung den grösten Theil der gegenwärtigen Sammlung zu verdanken." (S. 298) Raufseysen starb, dem Soldatenleben physisch und psychisch nicht gewachsen, am 21. Dezember 1775 im Lazarett in Neu-Ruppin. "Dieser große Dichter, dieser wohlwollende Mann, dem ein einziger Fehler sein zeitliches Glück geraubet hatte." (S. 311) ? Gutes, kaum fleckiges Exemplar. ? Goed. IV 1, 832-834, 11a mit Inhaltsangabe; Hayn/Gotendorf I, S. 308; R. Hillenbrand. Soldat, und noch dazu gelehrt. Rettung des Poeten Philipp Ernst Raufseysen. In: Euphorion 93 (1999), S. 453-484; VD18 11863722.".