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Verlag: Vandenhoeck & Ruprecht Gmbh & Co, 2002
ISBN 10: 352535942XISBN 13: 9783525359426
Anbieter: medimops, Berlin, Deutschland
Buch
Befriedigend/Good: Durchschnittlich erhaltenes Buch bzw. Schutzumschlag mit Gebrauchsspuren, aber vollständigen Seiten. / Describes the average WORN book or dust jacket that has all the pages present.
Verlag: Vandenhoeck & Ruprecht Gmbh & Co, 2002
ISBN 10: 352535942XISBN 13: 9783525359426
Anbieter: BUCHSERVICE / ANTIQUARIAT Lars Lutzer, Wahlstedt, Deutschland
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Verlag: Vandenhoeck & Ruprecht Gmbh & Co, 2002
ISBN 10: 352535942XISBN 13: 9783525359426
Anbieter: BUCHSERVICE / ANTIQUARIAT Lars Lutzer, Wahlstedt, Deutschland
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Verlag: Vandenhoeck & Ruprecht Gmbh & Co, 2002
ISBN 10: 352535942XISBN 13: 9783525359426
Anbieter: BUCHSERVICE / ANTIQUARIAT Lars Lutzer, Wahlstedt, Deutschland
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Verlag: Vandenhoeck & Ruprecht, 2000
ISBN 10: 352535942XISBN 13: 9783525359426
Anbieter: BUCHSERVICE / ANTIQUARIAT Lars Lutzer, Wahlstedt, Deutschland
Buch
Softcover. Zustand: gut. 2000. Drittes Reich GeistesGeschichte KulturGeschichte Geschichtswissenschaft Historiker Historikerinnen Nationalsozialismus Ideologie Wie das Bild der Wissenschaften zur Zeit des Dritten Reichs überhaupt hat sich auch das Bild der Geschichtswissenschaft im Nationalsozialismus in den letzten Jahrzehnten beständig gewandelt. Die Annahme, unter Hitler hätte es in Deutschland keinen geregelten Wissenschaftsbetrieb gegeben, ist ebenso überholt wie die These, Wissenschaft und Politik seien im Dritten Reich zwei völlig getrennt operierende Funktionsbereiche gewesen. Die spezielle Debatte um die Rolle der Historiker im Nationalsozialismus ist nicht zuletzt seit dem Historikertag 1998 in Frankfurt am Main wieder aktuell. Einen wesentlichen Beitrag zur Forschungsdiskussion lieferte der Berliner Historiker Ingo Haar mit seinem 2000 in der von Berding, Kocka, Ullmann und Wehler herausgegebenen Reihe Kritische Studien zur Geschichtswissenschaft erschienenen Buch Historiker im Nationalsozialismus. Haars Untersuchung zielt vor allem auf das personelle und institutionelle Geflecht der einflussreichen Volksgeschichte" ab, die Fragen des Volkstums und der völkisch-geographischen Ordnung behandelte und enge Bindungen mit staatlichen und politischen Instanzen einging. Dabei wird hauptsächlich die Arbeit der Nord- und Ostdeutschen Forschungsgemeinschaft" betrachtet, eines mit NS-Staat und NSDAP eng verflochtenen Forschungsverbunds. Haars zentrale Fragestellungen behandeln dabei den Aufstieg und Fall der völkisch orientierten deutschen Geschichtswissenschaft und die Vernetzung der sogenannten Volksgeschichte" mit dem Herrschaftssystem der Nationalsozialisten. Dazu untersucht Haar sowohl den Aufbau außeruniversitärer Forschungseinrichtungen unter dem Einfluss völkischer Paradigmen als auch hauptsächliche Akteure sowie ihre Rolle in der Konzeption und Beratung der Politik. Dabei werden v.a. Historiker wie Aubin, Brackmann, Rothfels und Schieder sowie die deutsche Ostforschung und die Beteiligung der Historiker an Umsiedlungs"- und Eindeutschungsplänen" beleuchtet. Haar beginnt seine Arbeit mit einleitenden Informationen über Volkstumsforschung in der durch den Versailler Vertrag gehemmten Weimarer Republik und beschreibt die Entwicklung der Leipziger Stiftung für Volks- und Kulturbodenforschung, die völkisch orientierten Wissenschaftlern ein Forum bot, abseits des universitären Lebens an der Revisionspolitik der politischen Instanzen zu partizipieren und sich in aktiver Deutschtumsarbeit" üben zu können. Mit dem Erfolg der nationalsozialistischen Ideologie und ihrer totalitären sowie rassistischen Ordnungsvorstellungen wurden auch den bis dato als Spezialforschung angesehenen Wissenschaftsprogrammen und ihrem Begriffsrepertoire um Volkstum", Volksboden" und Lebensraum" größere Möglichkeiten eröffnet. Der Begriff des eigenständigen Volks" ermöglichte eine Unterteilung in Volksgenossen" und zu entfernende Volksfeinde", was die Interpretation der Revisionspolitik in den Kreisen der Volkstumsforschung um eine weitere rassistische und aggressive Nuance erweiterte. Im Kontrast zu Historikern liberalerer Auffassung griffen z.B. Rothfels und sein Königsberger Schülerkreis den Gedanken einer Revolution von Rechts" wieder auf. Die völkischen Nachwuchshistoriker" plädierten bereits 1929 für einen Politikwechsel in Richtung einer ethnischen Neuordnung Europas. Durch einen Generationenwechsel begünstigte Forscher wie Brackmann, Aubin und Oberländer stellten sich in den Dienst der Nationalsozialisten und ihrem Ostprogramm. Weite Teile Osteuropas wurden von Seiten der völkischen Geschichtswissenschaftler, die sich mittlerweile auf zwei Historikertagen konsolidiert hatten, als Zone germanisch-deutscher Kulturausstrahlung bestimmt. Im Zuge der Gleichschaltung der deutschen Geschichtswissenschaft lehnte Brackmann im Gegensatz zu Oberländer die Leitung der neu gegründeten Nordostdeutschen Forschungsgemeinschaft nicht ab; der Kreis der Königsberger Nachwuchshistoriker rückte in die Historikerelite Deutschlands ein. Die ostdeutsche Geschichtswissenschaft wurde zentralisiert, die Forschungsgemeinschaft kontrollierte zahlreiche Projekte zu Fragen der Grenzziehung und Bevölkerungspolitik. Die Nachwuchshistoriker unterstützen die Ostpolitik der NSDAP, die selber noch nicht in der Lage gewesen war, akademische Eliten herauszubilden. Nach 1937 erlangte die Nord- und Ostdeutsche Forschungsgemeinschaft endgültig den Status einer staatlich geförderten Großforschungseinrichtung. Die fachlichen und durch Auslandskontakte bzw. -besuche erlangten Kenntnisse der Volkstumshistoriker waren unentbehrlich für die nationalsozialistische Volksgruppenpolitik nach der Niederwerfung Polens. In engster Zusammenarbeit mit dem Planungsstab der Siedlungs- und Bevölkerungspolitik wurden zahlreiche Karten und Statistiken als Grundlage der Bevölkerungspolitik produziert. Dies waren bereitwillig ausgeführte Auftragsarbeiten für den NS-Staat, dem eine eigene akademische Elite noch immer fehlte. Auch in die konzeptionellen Prozesse, die zur Vernichtung der europäischen Juden führen sollten, waren Historiker und Geographen der Nord- und Ostdeutschen Forschungsgemeinschaft beteiligt und votierten nach Haar offen für eine Politik der Eindeutschung", die sie auch im Nachhinein zu rechtfertigen suchten. Vordenker des Völkermords waren sie Haar zufolge aber nicht, auch wenn sie das deutsche Volk als kulturell und ethnisch überlegen ansahen. Alles in allem hat Ingo Haar mit Historiker im Nationalsozialismus eine interessante und v.a. in zahlreichen Einzelbefunden bemerkenswerte Studie vorgelegt, die zahlreiches zuvor nicht untersuchtes Material erschließt und deshalb, wie bereits vielfach angemerkt, wohl zurecht als Pionierstudie" in diesem Forschungsfeld bezeichnet werden kann. Haars brisante Erkenntnisse und die möglichen Rückschlüsse haben bereits im Vorfeld des Erscheinens des Buches für heftige Diskussionen gesorgt und dem Buch einigen Pressewirbel besche.
Verlag: Göttingen : Vandenhoeck und Ruprecht, 2000
ISBN 10: 352535942XISBN 13: 9783525359426
Anbieter: Druckwaren Antiquariat, Salzwedel, Deutschland
Verbandsmitglied: GIAQ
Buch
kart., broschiert. Zustand: Sehr gut. 433 S. Einbd. leicht berieben, ansonsten sehr gut erhalten. ISBN: 352535942X Sprache: Englisch Gewicht in Gramm: 670.