Zu dieser ISBN ist aktuell kein Angebot verfügbar.
Alle Exemplare der Ausgabe mit dieser ISBN anzeigen:„Über diesen Titel“ kann sich auf eine andere Ausgabe dieses Titels beziehen.
Versand:
EUR 32,99
Von Deutschland nach USA
Buchbeschreibung Buch. Zustand: Neu. Neuware - Aus dem außer- wie innerwissenschaftlichen Blickwinkelwerden die Geisteswissenschaften heute oft als mehr oderminder zukunftsunfähige Problemkinder der Aufklärungwahrgenommen. Dieser Wahrnehmung liegen im Wesentlichenzwei Vorannahmen zu Grunde, die allerdings gernim Modus der Diagnose präsentiert werden: Erstens wirdbezweifelt, dass es sich bei den Geisteswissenschaftenüberhaupt um echte Wissenschaften handelt, und zweitenswird ihre Nutzlosigkeit beklagt.Eine bis heute einflussreiche Strategie, den auf den Geisteswissenschaftenlastenden Legitimierungsdruck zu mindern,knüpft an die sogenannte 'Zwei-Kulturen-These'an, die der Physiker und Romancier Charles Percy Snowim Jahre 1959 formulierte. Dieser These zufolge findet inden modernen Gesellschaften eine Entwicklung statt, inderen Zuge der Einzelne nicht mehr in die Lage versetztwird, natur- und geisteswissenschaftliches Denken aufharmonische Weise integrieren zu können: Während dieNatur- und Ingenieurswissenschaften als Triebkräfte desFortschritts in der wissenschaftlich-technischen Kulturder Moderne zu gelten hätten, sei die Arbeit der literarischGebildeten (literary intellectuals) auf die Sicherung,Kommentierung und Weitergabe der Bestände kulturellerÜberlieferung gerichtetNeuerdings soll die Rede von der Anwendungsorientierung der Geisteswissenschaften den Nutzlosigkeitsvorwurfentkräften. Betrachtet man allerdings die Praxis,in welcher sich die Semantik dieses Jargons derzeitoperationalisiert, so findet man hier stillschweigendeVoraussetzungen am Werk, die durchaus kritisch zureflektieren sind. In diesem Zusammenhang wird immerdeutlicher, dass die überkommene Geschichte vom Kampf der Wissenschaftskulturen Naturwissenschaftgegen Geisteswissenschaft die gegenwärtige Situationzunehmend inadäquat beschreibt, ja die eigentliche Problematiksogar verschleiert. Längst geht es nicht mehr umdie Unterscheidung zwischen exakter und ungefährer Erkenntnis oder empirischer und begrifflicher Arbeit.Was den Wissenschaftsbetrieb heute vorrangig spaltet, istvielmehr ein ganz anderes, keineswegs neues, aber erst inden letzten Jahrzehnten immer unverblümter auftretendesUnterscheidungskriterium: Geld erwirtschaftende und Geld vergeudende Wissenschaften. Die Ökonomisierunggeistiger Leistungen durchdringt zunehmend die gesamteSphäre von Forschung und Lehre.Wenn Wissenschaft nicht Drittmittelgebern ausgeliefertwerden soll, bedarf sie unter Knappheitsbedingungenauch einer Legitimation, die über die Frage der prinzipiellenethischen Zulässigkeit ihrer Themen, Methoden undpotentiellen Anwendungen hinausgeht. Dass mit Bezugauf das Mantra Erkenntnis als Wert an sich selbst dieFrage nach dem Nutzen der Wissenschaft für die Gemeinschaftlange Zeit geradezu tabuisiert war, hat sicher mitdazu beigetragen, dass dieser schließlich über ökonomischverkürzte Maßstäbe objektiviert werden konnte.Wie man etwa an der Kosmologie und der Evolutionsbiologiesehen kann, erschöpft sich bereits der Nutzen derNaturwissenschaften nicht in der Stützung technischerPraxen sie tragen vielmehr auch zu unserem Weltbild und damit zu unserer kritischen Selbstvergewisserung bei.Gerade das ist auch ein wesentlicher Aspekt des Nutzensgeisteswissenschaftlicher Forschung. Geisteswissenschaftenstützen die in unserer Gesellschaft verankertenkulturreflexiven und soziopolitischen Praxen. Artikel-Nr. 9783942393379
Weitere Informationen zu diesem Verkäufer | Verkäufer kontaktieren
Buchbeschreibung Gebunden. Zustand: New. Das kritisch reflektierte Begreifen dessen, was Geisteswissenschaftlertun, und damit eben auch, wie sie es tun bzw. tun sollten,zaehlt seit jeher zu den konstitutiven Momenten ihrer Arbeit.Daher entspricht die Selbstverstaendigung hierueber a. Artikel-Nr. 5710140
Weitere Informationen zu diesem Verkäufer | Verkäufer kontaktieren