Reseña del editor:
Die Verse entwickeln eine großstadtspezifische Motorik aus Gehetztheit und Leerlauf. Dazu tragen die mit lässiger Souveränität gehandhabten Reime ebenso bei wie der hämmernde Rhythmus und der Verzicht auf jegliche Interpunktion. Wulf Segebrecht, FAZ Wie klingt das Ticken der Steine? Während seines Praktikums als Maschinenbauingenieur nutzte Wildenhain die Pausen, um Gedichte zu schreiben. Das Rattern der Maschinen wurde zum Rhythmus in seinen Gedichten, die sich den Erinnerungen an die Kindheit und dem Hier und Jetzt widmen. Er beschreibt das Leben der Großstadt mit ihren blankpolierten Schienen und den brüchigen zwischenmenschlichen Beziehungen. Aber auch sein politisches Bewusstsein prägt die Gedichte, wenn er das Kriegsfeld von Somoza auferstehen lässt oder vom Tag der Arbeit in seiner Heimatstadt Berlin erzählt. Die bildreiche Sprache ruft Erlebnisse wach und bringt uns fremde Eindrücke nahe. Die Antworten, die Wildenhain nicht gibt (Zwischen Kauen und Kichern/ Tauche ich weg), hinterlassen eine Stimmung von Aufbruch und Wehmut.
Biografía del autor:
Michael Wildenhain, geboren 1958, studierte Verschiedenes und lebt mittlerweile als freier Schriftsteller in Berlin. Er ist Verfasser von Romanen, Erzählungen, Gedichten, Theaterstücken und Jugendbüchern. 1983 erschien seine erste Erzählung zum beispiel k., (Rotbuch 268). Er erhielt zahlreiche Auszeichnungen und Förderungen u.a. im Jahr 1987 das Förderstipendium des Leonce-und-Lena-Preises der Stadt Darmstadt, 1997 den Alfred-Döblin-Preis für den Roman Erste Liebe Deutscher Herbst und 1988 den Verlegerpreis des Klagenfurter Ingeborg Bachmann-Wettbewerbs. 2004/2005 hatte er eine Gastprofessur am Leipziger Literaturinstitut inne. Zuletzt erschien sein Roman Russisch Brot, (Klett-Cotta, 2005).
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